Befestigungen von Holzfassaden
Die Art der Befestigung hat bei einer Holzfassade sowohl Einfluss auf die Ästhetik der Fassade als auch auf die Kosten des Bauvorhabens. Zudem spielen bei der Wahl eines geeigneten Befestigungsmittels auch organisatorische Gesichtspunkte eine Rolle. So ermöglichen nur bestimmte Befestigungen die teilweise oder vollständige Demontage der Fassade zu einem späteren Zeitpunkt.
Darüber hinaus hängt das Befestigungsmittel auch davon ab, welches Werkzeug vorhanden ist und welcher zeitliche Rahmen für die Montage zur Verfügung steht. Grundsätzlich wird bei Holzfassaden zwischen sichtbaren und unsichtbaren Befestigungsarten unterschieden. Diese stellen wir im Folgenden vor.
Sichtbare Befestigungsarten
Sichtbare Befestigungen sind dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungsmittel das optische Erscheinungsbild der Fassade prägt. Grundvoraussetzung für eine optisch ansprechend befestigte Fassade ist daher die fachgerechte und handwerklich professionelle Umsetzung – mit der richtigen Technik lässt sich mit sichtbaren Befestigungen eine harmonische und stimmige Gesamtoptik realisieren.
Zu den üblichen sichtbaren Befestigungsarten gehören Nägel und Klammern sowie Schrauben.
Nägel und Klammern
Nägel waren lange Zeit die erste Wahl bei der Befestigung von Holzfassaden. Das Einschlagen von Nägeln ist schnell, zuverlässig und erfordert weder ein ausgeprägtes handwerkliches Geschick noch Spezialwerkzeug.
Heute stellen pneumatische oder elektrische Nagelgeräte den Standard dar. Diese Geräte schießen U-förmige Drahtklammern aus Edelstahl durch das Holz und erlauben somit eine sehr schnelle und effiziente Befestigung.
Vorteile:
- Minimaler Zeitaufwand
- Geringe Gefahr des Spaltens dank kleinem Durchmesser
- Hoher Widerstand gegen Herausziehen, wenn Klammer beschichtet ist
Nachteil:
- Quetschungen im Bereich der Holzoberfläche
- Keine spätere Demontage ohne Beschädigung möglich
Schrauben
Geschraubte Holzfassaden stellen heute die übliche Befestigungsart dar. Das Schrauben von Fassaden ist zwar deutlich zeitaufwändiger als das Nageln, bietet später aber die Möglichkeit der Demontage.
Beim Schrauben von Fassaden sind einige wichtige Aspekte zu berücksichtigen:
Vorbohren der Bretter
- Bretter sollten vorgebohrt und angesenkt werden, um eine hochwertige Optik sicherzustellen. Das gilt vor allem für Hölzer mit ausgeprägter Neigung zur Spaltbildung.
- Ein separates Vorbohren der Bretter ist grundsätzlich dem Einsatz von selbstbohrenden Schrauben vorzuziehen.
Wahl geeigneter Schrauben
- Es sind ausschließlich Schrauben aus Edelstahl zu verwenden, um einen ausreichenden Rostschutz sicherzustellen.
- Empfehlenswert sind Senkkopfschrauben mit gewindefreiem Schaft.
- Schrauben mit einem Torx-Antrieb sind aufgrund des geringeren Kraftauftrags vorzuziehen.
- Der Schraubendurchmesser sollte möglichst 4,5 oder 5 mm betragen.
- Die Schrauben sollten mindestens doppelt so lang wie die Brettstärke sein, nicht jedoch länger als Brettstärke und Traglatte zusammen.
Befestigungstechnik
- Um eine unabhängige, spannungsfreie Verformung der Bretter zuzulassen, sollte jedes Brett separat befestigt werden.
- Die Schraube sollte in keinem Fall durch überlappende Bretter führen, um Risse zu vermeiden.
- Um eine einheitliche, harmonische Optik sicherzustellen, sollten die Befestigungspunkte auf einer Länge von 2 m nicht mehr als +/- 0,5 cm von einer gedachten Mittellinie abweichen.
- Um das Aufspalten der Bretter zu vermeiden, sollten Befestigungspunkte nicht am Rand gewählt werden.
- Die Eindringtiefe in die Unterkonstruktion sollte mindestens der Brettstärke entsprechen.
Unsichtbare Befestigungsarten
Wenn Sie für die Holzfassade Bretter mit einer überdeckenden Profilierung nutzen möchten, bietet sich eine unsichtbare Befestigungsart an. Dadurch stellen Sie eine besonders harmonische, stimmige Optik sicher. Bei allen unsichtbaren Befestigungsarten ist zu beachten, dass ein statischer Nachweis der Befestigung zu erbringen ist.
Es bietet sich an, die Fassadenteile als Elemente vorzufertigen, wenn die Elementgrößen im Allgemeinen gleichbleibend sind. Die Bretter der Holzfassade können bei dieser Variante von hinten unsichtbare mit der Traglatte verschraubt und in ein Befestigungssystem eingehängt werden.
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